Was ist Neurologie?

Im Fachgebiet der Neurologie werden Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems behandelt.

Erkrankungen des zentralen Nervensystems betreffen das Gehirn und Rückenmark sowie die begleitenden Strukturen (Blutgefäße und Knochen).

Erkrankungen des peripheren Nervensystems betreffen die Nerven der Arme und Beine und von diesen versorgte Muskulatur.

Nicht nur unsere seelischen und psychischen Funktionen sondern unsere komplette Motorik, Sinnesorgane und körperlichen Funktionen werden vom Nervensystem gesteuert und beeinflusst. Aus diesem Grunde hat sich die Neurologie in den letzten Jahren zu einem ganzheitlich orientierten und stark interdisziplinären Fach entwickelt.

Mein Leistungsschwerpunkt

Diagnose und Vorbeugung von Gefäßerkrankungen des Gehirns

Mein Spezialgebiet ist die Diagnose und Vorbeugung von zerebrovaskulären Erkrankungen, das heißt Gefäßerkrankungen des Gehirns. Schlaganfälle stellen inzwischen die dritthäufigste Todesursache in Industrieländern dar. In Studien konnte gezeigt werden, dass sich durch eine optimale Einstellung von Risikofaktoren das Auftreten von Schlaganfällen verhindern lässt.

Aber auch andere neurologische Erkrankungen wie Kopfschmerzen, Epilepsie, Schwindel, Schlafstörungen und Schmerzen lassen sich in Häufigkeit und Ausprägung mit modernen Medikamenten und begleitenden nicht-medikamentösen Maßnahmen wie der Optimierung von sog. Lifestylefaktoren reduzieren.

Das Erkennen von Erkrankungen

Viele neurologische Erkrankungen lassen sich mittels spezieller diagnostischer Methoden heute leichter und früher erkennen.

Einige Erkrankungen lassen sich durch gezielte neurologische Anamnese und Untersuchung erkennen.

Das trifft insbesondere auf Bewegungsstörungen wie Parkinson oder Restless-legs-Syndrom und Störungen höherer Hirnfunktionen im Rahmen einer Demenz zu.

Mit der Elektroneurographie / Elektromyographie (elektrische Nerven- und Muskelmessung) lassen sich Schädigungen von Nervenwurzeln bei Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. durch Bandscheibenvorfall oder knöcherne Degeneration), Nervenschädigungen im Bereich der Extremitäten (z.B. das Carpaltunnelsyndrom), Polyneuropathie (bei Diabetes) und Muskelerkrankungen nachweisen und einordnen.

Mithilfe einer gewissenhaften klinischen Untersuchung und speziellen Labortests können viele Erkrankungen heute früh erkannt und behandelt werden. Insbesondere Tumore, Infektionen und autoimmune Erkrankungen des Nervensystems wie die Multiple Sklerose lassen sich heute mittels MRT und speziellen Blut und Nervenwasseruntersuchungen nachweisen.

Was kann behandelt werden?

In kaum einem Fach wird aktuell so viel geforscht wie in der Neurologie. So konnten in den letzten Jahren große therapeutische Fortschritte erzielt werden, z.B. in der Behandlung des Schlaganfalls, Parkinson und der multiplen Sklerose. Mit modernen Medikamenten und einer optimalen Einstellung von Risikofaktoren kann der Erkrankungsverlauf signifikant verbessert werden.

Durch eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Inneren Medizin, Radiologie, Gefäßchirurgie, Neurochirurgie und Psychosomatik ist es möglich, vielen Patienten, die früher als nicht therapierbar galten, zu helfen.

Es gibt jedoch auch Erkrankungen, insbesondere aus dem Bereich der sog. neurodegenerativen Erkrankungen, für die es noch keine kausale Therapie gibt. Gleichzeitig werden ständig neue, seltene Krankheiten des Nervensystems entdeckt. Hier geht es darum, Symptome zu lindern, Defizite zu kompensieren und die Lebensqualität der Patienten und pflegenden Angehörigen zu verbessern.

Aufgrund der Komplexität des Nervensystems und seiner vielfältigen Funktionen hängen in der Neurologie körperliche und seelische Aspekte eng zusammen.